Ein Buch: Monty mein Monty

Ein Buch: Monty mein Monty

Unser Lieblingsgartenbuch ist „Genial gärtnern“ von Monty Don.Ob es daran liegt, daß Monty und der Weihnachtsmann den gleichen Geburtsort haben? Ich habe keinen blassen Schimmer.

Entdeckt habe ich dieses Werk bei Amazon als ich nach einem Jamie Oliver Kochbuch suchte und dabei über die sonst noch gekauften Artikel anderer Kunden stolperte. Mein Blick blieb an diesem Buch hängen und da hatte ich den Salat. Die Beschreibung interessierte mich und als ich dann auch noch feststellte das unsere örtliche Bibliothek es da hat wanderte es im Februar mit mir nach Hause. Zum Lesen kam ich nicht wirklich, der Weihnachtsmann entdeckte es und wurde fortan nicht ohne dieses Buch angetroffen. Dank eines Bücherschecks wurde es auch schnell gekauft.

Der Untertitel lautet: „Biologisch und naturnah“ Das klingt für jemanden, der sich mit biologischer Landwirtschaft auseinander gesetzt hat spannend.  Der zweite Blick sagt der Autor ist Brite und in Großbritannien ist biologisches Gärtnern („Organic Gardening“) und der Kauf von Bioprodukten („Organic Food“) viel verbreiteter als bei uns in Deutschland. Die Produktpalette in einem „normalen“ britischen Supermarkt besteht zu einem Drittel aus organic. Gründe dafür gibt es sicher viele, einer davon ist aber auch das einer der größte Landbesitzer, der Prinz of Wales, seinen Pächtern vorschreibt, daß sie auf seinem Land nur nach Bio-Richtlinien produzieren dürfen.

Was mich an diesem Buch fasziniert

Der Autor fängt in seinem Buch erstmals bei A an, naja eigentlich ist es eher B, denn er erklärt was er unter Bio versteht und daß Bio nicht nur das Gemüse und Obst betrifft sondern auch die Blumen und den Rasen einschließt also eine Lebenseinstellung ist. Dann geht es um die Grundlagen, wie Wetter, Gartengeräte, Kompost und Bodenbeschaffenheit. Immer wieder finden sich neben den Texten hinweise auf Pflanzen, die mit den gerade beschrieben Zuständen am besten klarkommen.  Er weist immer wieder darauf hin, wie wichtig ein gutes Umfeld für einen Biogarten ist und empfiehlt Begleitpflanzen zum Anlocken von Insekten und anderem Getier.

So beschreibt er auch einige Anekdoten. Den größten Schaden verursachen bei ihm nicht die Wühlmäuse sondern sein Terrier wenn er versucht diese auszubuddeln.

Monty beschreibt in seinem Buch keinen reinen Gemüsegarten, sondern seinen Garten als „Gesamtkunstwerk“, ein Kapitel beschäftigt sich nur mit der Gartengestaltung, Zäunen und Hecken als Gestaltungsmitteln und gleichzeitig in ihrer Funktion als Windschutz.

Weitere Kapitel beschäftigen sich mit Blumen, Gemüse, Kräutern und Obst.

Der Blumengarten ist in vier Teile unterteilt, den Frühlingsgarten, den Edelsteingarten mit Ein- und Zweijährigen Pflanzen sowie Kletterpflanzen und Gräsern, den ummauerten Garten und den  Feuchtgarten. Alles bezieht sich auf sein Grundstück, die Gebäude die er vorgefunden hat und wie er sie entsprechend nutzt.

Das Gemüse-Kapitel unterteilt sich nach Jahreszeiten und enthält einige großbritannientypische Eigenarten. So fehlt der Grünkohl aber Erbsen werden in Ausführlichkeit behandelt ;-).

Kräuter unterteilt Monty in Ein- und Mehrjährige und typische Mittelmeerkräuter. Hier geht es nicht nur um die Nutzung zum Kochen, sondern auch um die Verwendung im Garten um gewisse Prozesse zu unterstützen, so mulcht er z.B. seine Tomaten mit Beinwell. Beinwell ist eine Pflanze die sehr effektiv im Boden gebundenes Kalium entzieht und einlagert. Kalium wiederum ist ein für Tomaten sehr wichtiges Spurenelement. Er sagt ausdrücklich, daß er zu wenig Ahnung von der Verwendung der Kräuter als Heilmittel hat als das er sich dazu äußern möchte.

Das Obst unterteilt er in Baumobst und Beerenfrüchte, auch die Weiße Johannisbeere und die Quitte werden nicht verschwiegen.

Ich lese sehr gerne in diesem Buch, da es auch eine Vielzahl von Bildern enthält und ich gerade jetzt in der Dunklen Jahreszeit meine Sehnsucht nach dem Sommer stillen kann. Genial Gärtnern ist allerdings kein Buch um mal schnell was nachzuschlagen.

Eine Neuauflage erscheint am 24. Januar 2011.

4 Gedanken zu „Ein Buch: Monty mein Monty

  1. Da muss ich dir recht geben. Dieses Buch ist eines der besten, welches ich je in die Finger bekommen habe. Blaettere ich auch in jedem Jahr stundelang drin herum. Tolle Fotos, nett geschrieben. Ich beneide ihn nur um sein grosses Grundstueck. Wer solch ein Anwesen zu Verfuegung hat, der gehoert zu den wirklich privilegierten. Macht der nicht auch eine Sendung ueber Garten im britischen Fernsehen?

    Gruss RR

    1. Ja, Gardeners‘ World in der BBC. Diese Sendung hat er bis zu seinem Schlaganfall 2008 moderiert, 2011 soll er zurück kommen! Bleibt nur die Frage wie man hier die BBC empfängt….

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