Ein Buch: Das große Biogarten-Buch

Ein Buch: Das große Biogarten-Buch

Cover Biogarten
Andrea Heistinger, Arche Noah
Das große Biogarten-Buch
624 Seiten, gebunden, EUR 39,90
ISBN 978-3-7066-2516-6 (Löwenzahn)
ISBN 978-3-8001-7840-7 (Ulmer)

Das große Biogarten-Buch von Andrea Heistinger und Arche Noah, erschienen im Löwenzahn Verlag, liegt auf unserem Tisch und will gelesen werden. Mit einem stolzen Umfang von 624 Seiten, mehr als 1000 Abbildungen und ca. 400 Sortenpoträts. Es erhebt für sich selbst den Anspruch das Standardwerk für biologisches Gärtnern zu sein. Ein hoher Anspruch! Gut, daß es jetzt gekommen ist bevor wir im Herbst unseren neuen Garten angelegt haben. Mein Mann und ich sind Mitglieder der Arche Noah (naja eigentlich nur mein Mann) und unterstützen deren Arbeit.

Das Buch

Selbstversorgung aus dem eigenen Garten lautet das Ziel dieses Buches und mit diesem Buch gibt sie einem das benötigte Wissen an die Hand um dieses Ziel erreichen zu können. Hier ist beschrieben, wie man sich mit wenig Aufwand mit Obst und Gemüse zumindest teilweise selbst versorgen kann. Dabei ist nicht nur an die Lebensmittel gedacht sondern auch an den Garten selbst. Das Herzstück der Arche Noah, die Saatgutgewinnung, gehört ebenso dazu wie die Bodenverbesserung mit eigenen Mitteln wie z.B. Kompost, Jauchen und Mulchen.

Der zentrale Satz dieses Buches lautet für mich

Im Garten geht es nicht darum, von einer Kulturart einen möglichst hohen Ertrag, sondern möglichst zu jeder Jahreszeit viele unterschiedliche Gemüse zur Verfügung zu haben.

Diese Aussage betont nicht nur den Sinn dieses Buches, sondern beschreibt auch sehr treffend das Lebensgefühl der Menschen, die sich für den Anbau von Lebensmitteln im Privatgarten entschieden haben. Vielfalt statt normierter Einheitssorten im Garten, dafür plädiert die Autorin in ihrem Buch und zeigt Wege auf, wie man diesem Ziel näher kommt.

Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit den Grundlagen den Obst und Gemüseanbaus im Privatgarten. Dazu gehören die Anlage eines Nutzgartens genau so wie die Bodenbeschaffenheit und die Verbesserung des selbigen, die Samengärtnerei und die Ernährung der Pflanzen sei es mit Wasser wie auch mit Dünger. Das Kapitel Kinder im Gemüsegarten zeigt auf wie man die Zwerge für einen Nutzgarten und das Essen von Gemüse zumindest teilweise begeistern kann (ich erinnere mich dunkel, daß das bei meinem Bruder und mir damals nicht so ganz funktioniert hat). Den benötigten Werkzeugen sind einige Seiten gewidmet ebenso wie der Lagerung von Obst und Gemüse für die Zeit nach der Ernte – warum will ich jetzt nur raus in den Garten einen Gewölbekeller graben?

Es folgen einige Gartenporträts die eines gemeinsam haben: In allen Gärten werden seltene Gemüse und Obstsorten erhalten. Die Art der Gärten reicht dann vom Gemeinschaftsgarten über die Kooperative bis zum einfachen kleinen Privatgarten und zeigt die unterschiedlichen Möglichkeiten des Gärtnerns auf.

Danach geht es dann ans Eingemachte, es geht um Gemüse, Obst, Kräuter, Blumen, Pilze und Getreide. Die großen Kapitel Obst und Gemüse sind weiter unterteilt, z.B. nach Blattgemüse, Kohlgemüse, Kernobst oder Nüsse und Feigen. Angefangen wird auch hier mit den Grundlagen die sich da unter anderem Vorziehen, Pikieren, Abhärten und Auspflanzen nennen. Es folgen eine menge Sortenportäts mit dem Wichtigsten Informationen und wissenswerten Dingen zu Standortansprüchen, Wasserbedarf, Pflegeaufwand und Pflanzengesundheit der einzelnen Sorten. Es werden auch Sortenempfehlungen ausgesprochen und Erfahrungen von Arche Noah Gärtnern und Erhaltern weitergegeben.

Wie ihr lesen könnt, sind wir von diesem Buch begeistert, mit den Tipps und Informationen aus diesem Buch dürfte auch bei blutigen Anfängern in der Nutzgartenszene nichts mehr schief gehen und sie vor vielen typischen Anfängerfehlern bewahrt werden. Doch auch für uns, die wir uns gerade mit der kompletten Neuanlage eines Nutz- und Ziergartens beschäftigen, sind viele wichtige und umfangreiche Informationen in diesem Buch enthalten. Es bietet sich geradezu als Standard-Nachschlagewerk in Sachen Gärtnern machen. Der einzige Wermutstropfen, der sich für mich beim Lesen und Durchblättern ergab, war der folgende: Wir besitzen bereits das Handbuch Biogemüse und eine ältere Ausgabe des Handbuchs Samengärtnerei. Aber das ist eigentlich nicht dramatisch, da diese beiden Bücher Themen noch mal weiter vertiefen. Wer sich mit dem Anbau von Gemüse und Obst sowie allem weiteren Essbaren im eigenen Garten beschäftigt oder vor hat sich damit zu beschäftigen sollte Das große Biogarten-Buch ab und an zur Hand nehmen. Ob es es seinem Anspruch „das Standardwerk für biologisches Gärtnern zu sein“ zu sein komplett gerecht wird entzieht sich unserem Urteilsvermögen, aber es wäre wenigstens sehr nah dran.

Wir danken dem Löwenzahn Verlag für das Rezensionsexemplar und freuen uns weiter über die spannende Lektüre und die Hilfe beim Anlegen eines Gartens. In diesem Sinne:

Rettet die alten Sorten, esst sie auf!

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