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Great Dixter

Während wir uns noch auf unseren Urlaub in Kent und East Sussex 2015 [1] vorbereiteten sahen wir – wie so oft – Gardeners‘ World [2].  In einer Folge besuchte Carol Klein [3] den Garten Great Dixter [4] um sich über die Borders zu informieren. Borders kann man am ehesten mit Blumenrabatte übersetzen. Netter Garten dachten wir und lasen dann in einer Einblendung, dass als Ort Rye angegeben war. Das weckte unser Interesse und ich schaute in den Reiseführer.

Great Dixter [5]
Great Dixter

Der Beschluss war gefasst, wir müssen dahin. Also warteten wir auf Sonne und waren dann rechtzeitig zur Kassenöffnung da. Von unserem Zeltplatz mussten wir ja nur ein Stück die Straße entlang Richtung Hastings und dann an der richtigen Stelle abbiegen.

Topfgarten [6]
Topfgarten

Great Dixter wurde von 1910-1912 von dem Architekten Edwin Luthyens [7] im Auftrag des Geschäftsmanns Nathaniel Lloyd. Aus dem dort stehende Gebäude aus dem 15. Jahrhundert und einem in einem Nachbarort abgetragenen Gebäude aus dem 16. Jahrhundert wurde das heute bekannte Haus gestaltet. Es ist wie ein mittelalterliches Herrenhaus gestaltet.

Hopfendarre [8]
Hopfendarre

Zu dem Gelände gehört außerdem eine alte Hopfendarre, die zeigt, was das klassische Anbauprodukt dieser Region ist. Leider sind nur noch wenige dieser Gebäude erhalten und noch viel weniger erfüllen noch die klassische Funktion.

Der Garten [9]
Der Garten

Das Beeindruckendste an Great Dixter ist der Garten. Gestaltet wurde er von Nathaniel Lloyds Sohn Christopher Lloyd [10], der einer der bekanntesten Gärtner und Gartenschriftsteller [11] und Gartenschriftsteller des 20. Jahrhunderts. Verwurzelt in der Arts-and-Crafts-Bewegung  [12] und frühen Begegnungen mit Gertrude Jekyll [13]entwickelte er seinen eigene Version des Country Gardens.

Detailes [14]
Details

Nach dem Tode von Christopher Lloyd ging das Gelände an eine eigens dafür gegründete Stiftung. Er hatte sich bewusst dagegen entschieden es an den National Trust [15] zu übergeben, da er mit der Art und Weise wie dieser Gärten führt und gestaltet nicht einverstanden war und das für seine  Garten nicht wollte. Eine große Diskussion hatte er immer wieder mit Besuchern und Mitarbeitern darüber warum seine Pflanzen keine Namensschilder haben. Er war der Meinung das dieses unnötig sei, Besucher würden die Schilder nur raus rupfen den Namen abschreiben und das Schild dann an die falsche Stelle zurück stecken. Er und seine Gärtner hätten besseres zu tun als ständig Schilder umzustecken. Außerdem sei dies ein Privatgarten und kein botanischer Garten. Wer sich wirklich für eine Pflanze kann immer jemanden vor Ort finden, der die Frage danach beantworten kann.

Im Gemüsegarten [16]
Im Gemüsegarten

Wie viele andere Gärten auch, so unterteilt sich der Garten von Great Dixter in verschiedene Räume, die unterschiedlichen Zwecken und Aufgaben dienen aber auch unterschiedlich Gestaltungselemente haben. Besonders schön fanden wir den „Dschungel“ mit seinen hohen, exotischen Pflanzen in denen man sich gut verstecken konnte und an dem sonnigen Tag Schatten fand.

Dschungel [17]
Dschungel

Zu Great Dixter gehört auch eine eigene Gärtnerei, die bereits 1954 von C. Lloyd gegründet worden war. Spezialisiert ist sie auf Clematis. Ich habe selten so viele Clematis auf einmal gesehen und da auch noch in den schönsten Farben, unsere Wunschliste verlängert sich. Statt einer Clematis durften dann zwei Feigen der Sorte Brunswick nach Deutschland reisen.

Was wir auch schön fanden, war das verblühte Pflanzen nicht immer gleich abgeschnitten wurden sondern Samenstände stehen gelassen wurden. Auch Wildaussaaten wurden nicht konsequent entfernt, wodurch sich im gesamten Garten insbesondere jede Menge Karden befanden.

Herbstzeit [18]
Herbstzeit
Gräser [19]
Gräser

Schön fanden wir auch die Gestaltung mit Gräsern die wir so in keinem der anderen Gärten gesehen haben die wir bisher auf der Insel besuchten. Bewundert haben wir auch das teilweise beeindruckende bis wunderschöne Spiel von Licht und Schatten in den Gärten und ins besondere i Bereich der großblättrigen Pflanzen.

Farn im Gegenlicht [20]
Farn im Gegenlicht

Wie in fast allen Gärten Großbritanniens, in denen wir bisher gewesen sind, durfte auch hier die Feige nicht fehlen.

Feige [21]
Feige

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit diesem Garten zu einer anderen Jahreszeit. Ein Besuch hier lohnt sich immer. Ja, auch hier fallen Busse ein aber was uns auffiel war, dass hier kaum deutsche Touristen waren insbesondere keine Busse, woran liegt das? Wir stellten wieder zu Hause fest, dass Lloyds Bücher [11] in Deutschland erschienen sind und eines [22] sogar bereits Einzug in unser Bücherregal erhalten hat.


Literaturempfehlungen – Christopher Lloyd