Ein Buch: Der wiedergefundene Freund
Leider komme ich nicht mehr so häufig dazu etwas anderes als Zeitungen & Magazine oder Fachliteratur zu lesen. Vieles auch beruflich bedingt, sodaß ich später keine Motivation mehr habe mich noch mit einem „guten Buch“ hinzusetzen.
Gestern Abend, bevor wir uns mit einem gut gekühlten Hefeweizen ins warme Bett zurückzogen bat ich meinen Zwergbaum mir doch mal aus unserem reichen Bücherfundus ein Buch auszusuchen. Sie kam mit zweien wieder, eines davon verschlang ich sofort. Das tat so richtig gut!
„Der wiedergefundene Freund“ von Fred Uhlmann (im engl. Original „Reunion“) beschreibt die Jugendfreundschaft des adligen Jungen Graf Konradin von Hohenfels aus einem protestantischen Elternhaus mit Hans, dem Sohn eines angesehenen Arztes mit jüdischen Wurzeln. Die beiden verbringen miteinander unglaublich viel Zeit und pflegen eines sehr intensive Freundschaft. Diese Freundschaft entzweit sich letztlich mit Hitlers Machtergreifung. Konradin zeigt sich Hitlers Ideen nicht völlig abgeneigt und Hans wird von seinen Eltern zu Verwandten in die USA geschickt.
Mehrere Jahrzehnte später findet Hans seinen Freund wieder. Irgendwie ist das Ende der Geschichte befriedigend und schrecklich zugleich. Mich hat das Buch so sehr gefesselt, daß ich es innerhalb eine Stunde geradezu verschlungen habe. Uhlmann schildert das Geschehen sehr eindrücklich ohne große Ausschmückungen. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt jedem empfehlen, aber man sollte zum Lesen unbedingt Ruhe haben und es nicht zwischen Tür und Angel oder gar in öffentlichen Verkehrsmitteln lesen. Es ist ein Buch für eine ruhige Stunde.