Zuerst einmal vorne weg: Die Berufsgenossenschaft Bau ist eine gute und wichtige Einrichtung, die dazu dient gewerbsmäßige Bauarbeiter und nicht-gewerbsmäßige private Bauhelfer finanziell bei Unfällen abzusichern. Dazu ist jeder Bauherr verpflichtet gegenüber der BG Bau korrekte Angaben über geleistete Helferstunden zu machen und die entsprechenden Versicherungsbeiträge an die BG Bau abzuführen.  Hierüber gibt es gar nicht groß diskutieren und die Notwendigkeit akzeptiere ich auch gerne!

Was aber nicht geht sind geradezu willkürlich anmutende Behauptungen und Unterstellungen der BG Bau. So bekamen wir vergangene Woche ein Schreiben der BG Bau in dem uns unumwunden unterstellt wurde, daß wir fehlerhafte und unvollständige Angaben gemacht hätten. Jeder von uns erhielt ein solches Schreiben mit der Ankündigung bei Sozialgericht zu beantragen gegen jeden von uns ein Bußgeld in Höhe von 2500 €, also 5000 €  in Summe, zu verhängen. In einem dritten Schreiben wurde dann für den Zeitraum nach dem 31.7.2013 weitere Helferstunden geschätzt (nach meinem Empfinden vollkommen willkürlich) und uns entsprechende Versicherungsbeiträge in Rechnung gestellt. Angeblich hätten wir versäumt fristgerecht Angaben für diesen Zeitraum zu machen. Sämtliche Helferstunden habe ich fristgerecht gegenüber der BG Bau angegeben aber darüber bis jetzt keine Rechnung erhalten. Tja da sind wohl entweder bei der Deutschen Post oder der BG Bau Wuppertal zwei Schreiben von uns „verloren“ gegangen. Etwas weniger verschwurbelt sagt die BG Bau letztlich: Ihr lügt und dafür müsst ihr bestraft werden. So nicht!

Es mag am Bau viel Schmu geben und wer aufmerksam durch die Landschaft läuft kann auch so Einiges entdecken was einen zweifeln lässt, daß es hier rechtmäßig zugeht, aber deswegen pauschal JEDEM privaten Bauherren aus heiterem Himmel genau dieses zu unterstellen bringt mich doch außerordentlich hoch auf die Palme. Ich habe sogar explizit Angebote „ohne Rechnung“ abgelehnt, weil ich es einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Gute und fähige Handwerker und gutes Material kostet Geld, diese kann ich nur für einige wenige der noch ausstehenden Arbeiten bezahlen. Die Arbeiten, die ich derzeit leider nicht bezahlen kann (also auch nicht beauftrage), mache ich entweder selber oder wenn ich es nicht kann, dann habe ich Pech gehabt, und muss warten, bis ich das Geld dafür zur Verfügung habe. Knöpft die BG Bau uns jetzt aber via dem zuständigen Sozialgericht 5000 € Bußgelder ab, könnte ich nicht mal ausreichend Material einkaufen.

Die Baustoffhändler und Handwerker bei denen ich in etwa in Höhe des drohenden Bußgeldes angefragt habe, werde ich jetzt also mitteilen, daß sie sich bei Herrn X von der BG Bau Wuppertal bis auf Weiteres für das Ausbleiben einer Auftragserteilung herzlich bedanken können.

zum Weiterlesen

• Unser Bauherrenhandbuch (Hrsg.: Stiftung Warentest)
• Kauf und Bau eines Fertighauses: Massiv- und Holzbauweise (Hrsg.: Verbraucherzentrale)