Tage am Meer
Jetzt sind wir schon seit einem Monat wieder da und ich habe immer noch nicht gebloggt, jetzt aber:
Wir haben es wieder getan! Wir waren auf der Insel. Wir haben also für ein paar Tage die Drehrichtung unserer Gedanken von rechst auf links gekrempelt und sind mit unserem Auto das unter der Last unseres Zeltes leicht ächzte Richtung Meer gezogen. Bei Calais konnten wir die Festungsanlagen Europas bewundern und einen Slum mitten in Europa (wir haben darauf verzichtet diese Dinge zu fotografieren).
Weiter ging es dann auf die Insel. Dort haben wir es zum ersten Mal in einem Urlaub in dieser Region mit einem weltbekannten Phänomen zu tun bekommen: Dem Britischen Wetter. Man könnte auch sagen es war der nasseste Ort der Welt. In unserem Zelt war es allerdings trocken. Ansonsten bot uns das Wetter außer Schnee so ziemlich alles, in diesem Zusammenhang wir brauchen koppelbare Schlafsäcke die auch Minusgrade ab können.
Für diesen Urlaub hatten wir uns das wunderbare Städtchen Rye ausgesucht und wurden, was die Schönheit der Region anging, nicht enttäuscht. Rye ist ein schönes kleines Städtchen, mit alten Häusern. Außerdem fehlten auf der Highstreet die typischen Ketten was das Bummeln zu einem neuen Erlebnis machte.
Auch die Umgebung ist wunderschön, auch wenn ich das Phänomen der Wohnwagenburgen á la Winchelsea Beach oder Camber Sands nicht nachvollziehen kann. Wir haben uns Old Town Hastings angesehen und konnten die Küstenwache bei der Arbeit beobachten.
Wir konnten beobachten wie die Leute von oben in die Klippen kletterten um Selfies zu machen oder ihren privaten FKK Platz zu genießen. Dabei wunderte es uns nicht das Menschen abstürzen oder ihr Können falsch einschätzen und dann Hilfe brauchen. Kopfschütteln löste bei uns auch das Verhalten einiger Leute an der Lifeboat Station aus. Als die Sirene erklang die dazu aufforderte den Platz vor der Station frei zu machen damit das Boot schnell ins Wasser kann, wurde der Ring ums Tor immer enger gezogen und eine möglichst gute Position gesucht, damit das Kind im Kinderwagen auch viel sah….
Ich hoffe solche Rücksichtslosigkeiten kosten keine Menschenleben.
Hastings hat zwar eine der größten Fischereiflotten Südenglands aber keinen Hafen. Die Boote werden, genau wie das Rettungsboot auch, auf den Strand gezogen. Dieses beeindruckende Spektakel konnten wir einen Vormittag beobachten. Heute benutzen die Fischer dafür entweder kleine gut motorisierte Zugmaschinen oder Winden. Früher kam wurde dazu die eigene Muskelkraft oder die von Pferden genutzt.
Dazwischen, sich weder an den Menschen noch den Booten und Zugmaschinen störend, suchten die Vögel nach ihrem Anteil am Fang.
An einem der Tage fand dort ein Foodfestival statt, lecker war es, aber am meisten hat uns der Stand der lokalen Feuerwehr beeindruckt.
Aber wir haben auch Naturschönheiten der Region besucht so waren wir in Dungeness, dieses Mal haben wir im Gegensatz zu 2011 auch den Zugang zum RSPB-Reservat gefunden, nur leider waren wenig Vögel da. Die einheimischen Vögel waren teilweise schon weg und die Wintergäste noch nicht da.
Ich finde die britischen Warnschilder ja immer faszinierend. Es ist immer wieder eine Aufgabe dort die Stelle für Fotos zu finden, auf denen das Atomkraftwerk nicht zu sehen ist.
Diese Gegend war immer eine Region der Befestigungsanlagen da man immer einen Angriff der Franzosen befürchtete. So ist auch Bodiam Castle entstanden. Heute erinnert die Ruine eher an ein Märchenschloss als an ein Bollwerk gegen die nie kommenden Barbaren vom Kontinent.
Unsere Besuche in den Gärten des National Trust und anderer Organisationen bekommen eigene Beiträge, denn das würde diesen hier eindeutig sprengen.
3 Gedanken zu „Tage am Meer“
Oh, wie schön. Bilder von der Insel,ich freu mich auch darüber, da ich da unten im Süden bisher noch nie war. Gespannt bin auch auch auf eure Berichte über die besichtigten Gärten. Wir waren zum ersten Mal in der Normandie…auch nicht weit von AKW und Wiederaufbereitungsanlage….
Wir haben natürlich auch Gärten besichtigt und waren erstaunt, was der Golfstrom für diese Landschaft bedeutet. In England ist’s da unten am Ärmelkanal ja ähnlich!
LG
Sisah
Schöne Bilder – anschaulicher Kommentar. Ich freue mich darauf, die Insel auch in Augenschein zu nehmen.