Gartengeräte, technische Spielereien
Oder: Würden Finnen Fi***** kaufen???
Unser Schrebergarten ist die Minimalform eines Schrebergartens, das bedeutet keinen Strom und keinen Wasseranschluss. Da unsere Kleingartenkolonie häufiger mal von Mitarbeitern der Firma Klau und Greif heimgesucht wird lohnt es sich nicht teure Geräte wie einen Stromgenerator oder eine Wasserpumpe im Garten zu lagern, es ist raus geschmissenes Geld.
Was wir uns an Gartengeräten anschaffen muss daher zwei Eigenschaften haben:
- ohne Strom oder Benzin/Diesel funktionieren
- leicht und beweglich sein damit es schnell zurück in den Keller unser Mietwohnung kann
Die letzte Anschaffung, die anstand,war der Kauf einer Astschere. Die schönen, teuren Spielzeuge – gemeint sind die elektrischen oder pneumatischen Astscheren – sind in diesem Fall nicht nur unpraktisch sondern auch für unseren Garten völlig überdimensioniert. Also suchten wir eine klassische Astschere. Stiftung Warentest sagte, daß die Astscheren mit Markennamen alles gleicht gut wären. Nur die billigen aus dem Lebensmitteldiscounter wären nicht so stabil. Bei den mit „gut“ bewerteten waren die Unterschiede im Preis und in der Schadstoffbelastung der Griffe zu sehen, aber mal ehrlich wer schneidet Bäume und Sträucher ohne Gartenhandschuhe?
Mein Mann hatte entschieden: Nicht das von mir favorisierte Modell von Felco, einer schweizer Firma, wurde gekauft, sondern der „Testsieger„, ein Produkt aus Finnland. Kosten etwa die Hälfte von der Felco. Tja, das Produkt kam dann auch irgend wann hier an und ich muss mich fragen, wie das den Haltbarkeitstest absolviert haben will. Ich verstehe es nicht. Alles Kunststoff, bis auch die Schneiden. Mir kommt diese Astschere sehr zerbrechlich vor und ich traue mich kaum sie auch wirklich zu benutzen. Ich werde jetzt versuchen herauszufinden wie lange sie bei uns hält…
Immer öfter sehe ich Produkte dieser Firma in Baumärkten und Gartencentern hier in der Region, die Sachen sind preislich ziemlich günstig. Aber was mich doch interessiert: Werden diese Produkte auch in Finnland angeboten und gekauft oder ist das so ein typisches Exportprodukt???
Fragen über Fragen!!!
Anmerkung jmsanta
Jaha, ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage. Das Werkzeug wirkt billig, und ich hatte schon fast Angst das gute Stück an einem 2 cm Ast anzusetzen. Ich gelobe hoch und heilig nie wieder billige(!) Gartengeräte. Ja, da steht wirklich das Wort „billig“ – gegen preiswert habe ich nichts, aber billig heißt nach meiner Überzeugung eigentlich auch: Das Produkt ist qualitativ nicht wirklich hochwertig. Ich ärger mich grün und blau. Aber ich verrate jetzt hier auch niemandem, daß die beste aller Ehefrauen gestern einen Grubber für wenig Geld, an dessen Haltbarkeit ich ernsthafte Zweifel habe, gekauft hat. Leute kauft, Felco-Gartenscheren, Erntescheren, Astscheren, Messer…
Ehrlich, das meine ich ernst. Felco stellt sehr hochwertige Produkte her, die hervorragend verarbeitet sind und man kriegt für jedes Bauteil problemlos Ersatz. Kaputt heißt da nicht Müll sondern kaputt heißt: Nach Kauf des Ersatzteils selber reparieren.
Und nein, hier jetzt mit voller Absicht kein Werbelink, aber einer zur deutschen Homepage der Firma Felco. Ich sage das, weil ich von den Produkten einfach überzeugt bin. Ich glaube fast, wir sollten hieraus eine kleine Artikelserie machen zu hochwertigen Werkzeugen und Gartengeräten, die darauf ausgelegt sind ein Hobby-Gärtnerleben zu halten.
Ich verdiene zu wenig um billigen Kram zu kaufen.
7 Gedanken zu „Gartengeräte, technische Spielereien“
Ich habe diese F…..s Schere vor Jahren mal bei einem Gartensendungs-Wettbewerb gewonnen, da hatte ich die botanisch richtige Bezeichnung für die Erdbeersamen gewusst *grins* und dann auch noch das Glück zu gewinnen. Das ist jetzt schon einige Jahre her. Und diese Schere erfüllt zuverlässig ihren Dienst, wir haben schon etliche Äste damit geschnitten…. auch der dickeren Sorte. Ob sie ein Leben hält? Ich weiß es nicht…aber sie ist sicher zurecht Testsieger geworden. Ich schneide jedenfalls gerne mit ihr.
LG
Sisah
Ich lasse mich überraschen, bei der ersten Verwendung fiel sie nicht negativ auf und schnitt den Apfelbaumzweig wie Butter – ich hätte jetzt gerne noch eine Birne (härter als Apfel) oder Kornelkirsche (das härteste einheimische Gewächs) zum Vergleich…
Hei,
das ist ja eine interessante Diskussion hier, diese habe ich zufällig gesehen. Ich (Finnin, s. Blog bigcityranch.com als Beweis 😉 habe mit der Firma Fiskars beruflich nichts zu tun und die große Astschere kenne ich nicht – aber von der kleineren Version bin ich völlig begeistert. Die liegt gut in der Hand, ist scharf und der Rollgriff ist sehr angenehm. Von der Firma haben wir auch die Revolversäge, die auch einwandfrei funktioniert.
Zu der Frage, ob die Finnen die Marke kennen: Ja, in jedem Haushalt gibt es die Haushaltschere der Firma. Sie ist auch eine der meist kopierten „Design-Produkte“, sagt man. Deshalb wollte ich auch die Gartenscheren von dem Hersteller haben. Die große Astschere haben wir aus kostengründen von einer anderen Firma gekauft und sie reicht uns auch völlig aus. Die Marke fällt mir nicht ein, aber der Griff ist grün-rot und wir haben sie im Bauhaus gekauft.
Kann jemand uns einen Spindel-Rasenmäher (ohne Motor) empfehlen? Ich habe im Katalog eine amerikanische gesehen, aber der kostet auch 180 euro…
Interessant daran ist, daß bei bei einem befreundetetn Paar sie Finnin ist. Als sie eine Astschere kaufte, gab es NICHT das finn. Produkt…
Hey, bin über den Gartenblog Mischmasch auf Eure Seiten gestoßen und finde doch gleich ein Thema, zu dem ich meinen Senf dazu geben möchte, wenn’s recht ist. Auf die finnische Firma schwöre ich nämlich!!! Die Astschere kenne ich nicht, aber die Klappsäge und der Spaten leisten mir seit einem Jahr sehr, sehr gute Dienste beim Umgestalten meines Gartens. Bestimmt um die 50 Sträucher damit ausgegraben und zersägt. Hätte mir keine besseren Werkzeuge dafür wünschen können. Vielleicht ist Eure Astschere ja nicht so schlecht wie sie auf den ersten Blick scheint?
Hallo Bloomy,
richtig, vielleicht(!) ist sie nicht so schlecht. Aber im direkten Vergleich zu Felco wirkt die Finnin, übrigens genauso wie die zweit-, dritt- und viertplatzierten Modelle des Tests, wie minderwertiges Spielzeug der Qualität „Made in China“. Mir kommt solches Werkzeug nicht mehr ins Haus, vor allem nachdem wir mit der finnischen Grasschere eine äußerst schlechte Erfahrung gemacht haben. Das ist kein Werkzeug, das meinen Qualitätsansprüchen genügt.
Vielleicht bin ich altmodisch, aber bei mir dürfen Geräte auch länger als eine Menschenleben halten. Einige unserer Geräte stammen noch von meinem Vater und meinem Großvater, wenn da der Stiel bricht dann mache ich einen neuen dran und gut ist, es muss dann kein neues Werkzeug gekauft werden. Stichwort Nachhaltigkeit. Ach ja unsere Axt (Kauf meines Vaters bekommt dieser Tage einen neuen Stiel und bei Gelegenheit auch einen Schliff, ich wollte keine neue Axt kaufen.