Eine Bodenplatte wird kommen
Letzte Woche sah es doch noch glatt so aus, daß es mit der Bodenplatte noch dieses Jahr klappen könnte – Trotz der kalten Witterung. Dies wurde bestärkt durch einen informativen kleinen Ausflug in die Bauchemie im Facebook-Profil von holz & raum am 3.12.12. Daraufhin wurde ich ein wenig neugieriger, denn als Ingenieur für Verfahrenstechnik reichte mir das nicht. Der Zentralbibliothek meines Arbeitgebers sei dank habe ich Zugriff auf eine gigantische Vielfalt an Fachliteratur zu einer großen Vielzahl von Fachgebieten – und wieder Erwarten sogar zum Thema Hoch- & Tiefbau. Der 500-seitige Wälzer Bauchemie: Einführung in die Chemie für Bauingenieure und Architekten von Roland Bendix, insbesondere mit seinem Kapitel Chemie nichtmetallisch-anorganischer Baustoffe, stillte meine Neugier ausreichend. Ich begann zu verstehen. Beton ist nicht gleich Beton & Zement ist nicht gleich Zement. Eine gegossene Bodenplatte muss in erster Linie nicht trocknen, sondern erst erstarren und dann aushärten. Bei dem wichtigsten dahinter stehenden chemischen Prozess der Hydratation wird jede Menge Wärmeenergie frei und je nach Witterungsbedingungen, Rezeptur, und Temperatur des Untergrundes, Temperatur des Betons hätte eine Bodenplatte nach einem halben bis zwei Tagen bereits eine ausreichende Festigkeit gegen Durchfrieren. Aber die hohe Reaktionsenthalpie kann auch an heißen Sommertagen dem Erstellen einer Bodenplatte einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen. Mein Größtes Hindernis im Verständnis der Bauchemie waren eher so seltsame „Formeln“ wie C3S – nein kein Kohlenstoff und kein Schwefel sondern in der Bauchemie eine Abkürzung für ein Gemisch aus Calciumoxid (CaO) und Siliziumdioxid (SiO2).
Nun gut, dieses Jahr haben wir davon nichts mehr, da der Betonbauer in Form der Firma Knecht keine Zeit mehr hat. Schade – wir hoffen nun auf einen milden Januar, damit unser bisher nur lose geplanter Richttermin Mitte März gehalten werden kann. Wir verlassen uns dabei allerdings ganz auf die Expertise des Betonbauers und unseres Bauleiters, denn selbst wenn ich vielleicht anfange einige Grundlagen zu verstehen ist die Realität doch noch viel komplexer – vor allem die rechtliche Realität wenn etwas schief geht. Wenn das Dach vorzeitig seinen zu Problem führt kommt man noch mit einem vertretbaren Aufwand wieder dran, den Aufwand für die Bodenplatte versuche ich mir gar nicht erst auszumalen!
Ein Gedanke zu „Eine Bodenplatte wird kommen“
Hi, interessanter Blog!
Mit unserem Vermesser hatten wir ähnliches Pech, allerdings ist bei uns noch letzten Montag die Bodenplatte gegossen worden.
Mal schauen, was uns das Wetter weiterhin bringt 😉
Viel Glück!