Herdy und die anderen Schafe
Wir waren ein paar Wochen unterwegs, dieses Mal nicht im hohen Norden, sondern im Lake District. Wo ist denn das, fragen sich wohl die meisten unserer Leser, nun würden die Engländer sagen, da wo wir Urlaub machen. Der Lake District ist ein Berg- und Seenlandschaft in der Grafschaft Cumbria und ein beliebtes Urlaubsgebiet in Großbritannien das hier in Deutschland kaum einer kennt.
Die höchsten Erhebungen in dieser Region liegen bei gut 3000 Fuß für „normale“ Europäer sind das zwischen 900 und 1000 Meter. Das hört sich im Vergleich zu anderen Landschaften nicht hoch an, man sollte aber bedenken das die Anstiege knapp über Meereshöhe bzw. bei etwa 100 bis 200 Meter beginnt. Dann sind auch 700 oder 900 Meter auf 3km ganz schön steil.
Auch wenn diese Gegend seit Jahrhunderten von Industrie (Bergbau) und Tourismus geprägt ist, es gibt eine reiche Tierwelt. Die Fischadler waren leider schon weg aber hier ist auch das letzte englische Rückzuggebiet des Roten Eichhörnchens.
Menschen siedeln hier schon seit Jahrhunderten und hinterließen ihre Spuren.
Alfred Wainwright hat 2014 der Hügel die hier Fells genannt werden in seinen Büchern beschrieben und es ist das Ziel möglichst alle zu besteigen. Wir haben die ersten 16 geschafft und bedauern es so gar nicht, daß wir noch mehrmals hin müssen um den Rest zu erledigen. Auf den Hochrücken befindet sich eine Heide-, Moor- und Felslandschaft, in der wir – für uns eher unerwartet – auch Schottische Moorschneehühner beobachten konnten.
Diese alten Steinbrücken findet man an vielen Stellen. Sie können maximal in eine Richtung befahren werden, daher gibt es Ausweichbuchten vor den Brücken.
„Buttermere“ ist ein wunderschön gelegener See im Tal unterhalb des Honisterpasses. Er gehört zusammen mit dem anschließenden „Crummock Water“ dem National Trust.
Wer nicht auf die Berge klettern will, dem bieten sich auch in der Ebene einmalige Möglichkeiten zum wandern. Aber man sollte es dennoch versuchen der Aussicht wegen den einen oder anderen Gipfel zu erklimmen.
Nach dem Motto der Weg ist das Ziel, die Blicke von oben lohnen sich eigentlich immer, wenn es nicht gerade völlig wolkenverhangen ist.
Die romantische Abendstimmung am See kann nur durch Wind und motorbetriebene Boote gestört werden.
Die Zugvögel müssen genau wie wir nach Süden und zeigen uns, daß der Herbst da ist und der Winter nicht mehr weit.
Neben dem Tourismus ist die Schafzucht der traditionelle Erwerbszweig der hiesigen Bauern. Die Herdwick-Schafe sind eine einheimische historische Rasse, die es auch zu einer eigenen Marke gebracht hat.
2 Gedanken zu „Herdy und die anderen Schafe“
Danke danke für den Bericht, denn genau da war ich noch nicht, will ich aber hin – und zwar auf Gartenreise und in Urlaub. Wandern kann ich zwar nicht, aber du hast mir die Gegend sehr viel näher gebracht!
Sigrun
Dann fahr nicht in der Hauptsaison (als Lehrerin lachst du mich jetzt aus) und erspare dir Beatrix Potter, von dem Garten ist nichts mehr übrig.