Hilfe gesucht: Anzucht von Kohl

Hilfe gesucht: Anzucht von Kohl

Die Anzucht von Kohlgewächsen gelingt uns allenfalls bei Radieschen, direkt im Freiland oder im Balkonkasten. Aber sie scheitert zu 90 – 100% beim Versuch alles andere anzuziehen – Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl, Kohlrabi verschiedenster Sorten. Irgendetwas machen wir wohl falsch. Aber was?

Die Samen werden einige Stunden in sehr starkem Kamillentee eingeweicht und kommen dann bei knapp 20 °C in Kokosanzuchtplugs (Torf liefert das gleiche schlechte Ergebnis). Die Keimquote beträgt annähernd 100%. Nach dem Keimen kommen sie genau wie alle anderen Jungpflanzen (Chilis, Petersilie) um diese Jahreszeit unter Kunstlicht und gedeihen auch zunächst ganz gut. Wenn sie ihr erstes richtiges Blattpaar bilden, bekommen sie eine erste schwache Dosis Dünger (das Weglassen führt auch zum gleichen Ergebnis). Der Ballen ist gut durchwurzelt, wird ständig feucht gehalten und dann versterben sie fast alle – die Blätter werden gelb und die Pflanzen vertrocknen. Chilis jeglicher Sorte anzuziehen ist einfacher!

Aber irgendwo machen wir bei Kohl wohl einen grundlegenden Fehler. Gesucht sind Tipps dies mit mehr Erfolg zu machen. Liebe Leser, wie schafft ihr es euren Kohl anzuziehen?

4 Gedanken zu „Hilfe gesucht: Anzucht von Kohl

  1. Gegenüber Tomaten, Paprika brauchen die Kohlarten viel! mehr Wasser in der
    Anzucht. Die Erde muss ständig gut feucht gehalten werden.

    So habe ich nach anfänglichem Totalverlust, wie Du Ihn schilderst, fast
    100% der Pflänzchen durchbekommen. Bis zur Ernte wird es aber noch ein bißchen dauern.. Die Pflanzen sind ca. 15 cm hoch und gut entwickelt.

    VG
    Norbert

    1. Hallo Norbert, das Problem hatten wir dfanahc nicht mehr, allerdinsgwar wohl eher das Preoblem, daß der Kohl asl „Sumpfpflanze“ gehalten wurde. Außerdem hatten wir prophylaktisch das Saatgute komplett ausgetauscht.

  2. Hallo ihr beiden,
    vielleicht tut ihr zuviel des Guten? Ich habe zwar eher selten Kohl gezogen, weil mir die Kohlweißlingsraupen zu viel Schaden an den erwachsenen Pflanzen verursachen, kann mich aber nicht erinnern jemals Probleme bei Keimlingengehabt zu haben. Allerdings habe ich auch noch nie unter Kunstlicht gesät. Und in Kamillentee baden lasse ich den Samen auch nie, trotzdem ging meine Fensterbanksaat immer auf. Wenn ihr jetzt aussät seid ihr IMO auch viel zu früh dran, wozu die Eile? Problemtisch sind die Keimlinge, die unter Kunstlicht sicherlich gedeihen, aber härten sie auch ab? Ich stelle meine Pflänzchen dann immer auch mal vor mein inzwischen frostfrei gewordenes Gewächshaus, wohin ich sie nach der Keimung immer aussiedle und ihnen hin und wieder über die Köpfe streichle, einen Wind nachahmend, damit die Zellwände angeregt werden sich zu stabilisieren. Gießt ihr eventuell zu viel? Liest sich aber so als ob eure Kohlpflanzen von der Umfallkrankheit betroffen sind, Heißwasserbehandlung soll da helfen. http://www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/pflanzenschutz/schadorganismen-im-gemuesebau/kohl/umfallkrankheit-phoma-lingam/
    LG
    Sisah

    1. Die ersten Frühsorten werden durchaus schon angezogen und nachdem wir letztes Jahr schon Probleme hatten wollten wir dieses jahr etwas mehr Zeit haben.
      An die Umfallkrankheit habe ich auch schon gedacht, aber dann müssten ja das gesamte Kohl-Saatgut, das wir haben kontaminiert sein, denn das Substrat sollte steril sein. Neuer Versuch im Laufe der nächsten Tage mit torffreiem Anzuchtsubstrat, das wir extra sterilisieren werden in Kombination mit der Heißwasserbehandlung des Saategutes wie im von dir verlinkten Artikel beschrieben. – Danke dafür!

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