Island in the sun!
Dieser Songtitel kam mir in den Sinn als unsere Fähre nach 3 Stunden und Windstärke 10 endlich Dover erreichte und die Kreidefelsen vor blauem Himmel in der Sonne leuchteten. Dieses Wetter sollte uns die nächsten Tage in London auch weiterhin begleiten und bei kurzen Schauern helfen Museen.
Wir waren hauptsächlich nach London gefahren um die Stadt nach fast 20 Jahren mal wieder zu besuchen und um die Deutschland Ausstellung im Britischen Museum an zu schauen. Aber von Anfang an…
An unserem ersten Tag waren wir in Greenwich den Nullmeridian betrachten (was etwas schwieriger ist da unsichtbar, aber durch eine Linie auf dem Boden symbolisiert wird.). Auf dem Rückweg konnten wir dann endgültig verstehen warum die Meantime Brewery ihren Namen zu recht trägt. Eine kurzen Abstecher machten wir noch durch die Markthallen und konnten wunderbares karibisches Streetfood genießen.
Geplant war eine Brauereibesichtigung bei Fuller’s den Brauern leckerer Biere. Die Führung war auf der einen Seite sehr interessant leider war unser Guide kein ehemaliger Mitarbeiter der Brauerei sondern ein Bierenthusiast von Camra und so kamen die gleichen Vorurteile wie wir sie bezüglich britischer Biere kennen nur mit umgedrehten Vorzeichen. Bei kleineren Nachfragen zum Brauprozess hat er leider keine Ahnung. Ach ja es war kein einziger britischer Teilnehmer bei der Führung, Finnland, Neuseeland, Italien und Brasilien waren allerdings außer uns vertreten.
Der Rückweg von der Brauerei in Chiswick führte uns aufgrund des schönen Wetters an der Themse entlang nach Hammersmith. Dabei fanden wir ein nettes Pub namens Dove in dem wir uns ein leckeres Mittagessen schmecken ließen.
Am nächsten Tag war dann ein Besuch im Britischen Museum angesagt. Hier gab es einige interessante alte Dinge zu sehen. Unter anderem habe ich den Rosetta Stone bewundert, nun ja ein Stein mit komischen Zeichen und Buchstaben halt. Auch einige weitere nette Dinge gab es zu sehen und dann war unsere Zeit gekommen – die Eintrittskarten waren an eine Uhrzeit gekoppelt – und wir durften in die Deutschlandausstellung „Germany memories of a nation A 600-year history in objects„.
Diese Ausstellung war wunderschön. Deutschland wurde nicht auf die Nazizeit reduziert sondern es wurde gezeigt das Deutschland schon vorher mehrere Hundert Jahre existierte. So wurde die Replik der Kaiserkrone aus Aachen genau so gezeigt wie das Bild Goethes in Italien. Auch wurde auf die Gebietsveränderungen Deutschlands aufmerksam gemacht, vielen Briten war nicht klar, daß Prag, Basel, Straßburg oder Königsberg mal in Deutschland lagen und die deutsche Kultur entscheidend geprägt haben. Leider war die Ausstellung zu voll oder die Ausstellungsstücke hatten zu wenig Raum. Daß einige Besucher auch der Meinung waren sie müssten in die Vitrinen klettern machte es auch nicht einfacher. Das Fazit das die Ausstellungsmacher war das ein Europa wie wir es heute kennen ohne Deutschland und seine Geschichte nicht vorstellbar wäre.
Den letzten Tag verbrachten wir dann mit einem Frühstück bei Bill’s den wir schon aus Lewes kannten machten wir dann einen langen Spaziergang die Themse entlang um zumindest einige der Wahrzeichen Londons zu sehen.
Die Millennium Bridge war der erste Brückenneubau in der Londoner Innenstadt über die Themse seit dem Bau der Tower Bridge
Irgendwie erinnert mich das mit den Kränen und Türmen an das Berlin der 90ziger Jahre.
Das Riesenrad war leider geschlossen als wir da waren, bei dem Wetter wäre die Aussicht sicher toll gewesen. Der Januar wird allerdings für eine Wartung genutzt.
Nach Big Ben und dem Parlament kam nicht mehr viel – außer dem Gartenmuseum, doch das ist eine andere Geschichte…..
2 Gedanken zu „Island in the sun!“
Dass dir bei Windstärke 10 ausgerechnet der Song ‚island in the sun‘ einfällt, lässt mich stutzig werden: Warst du seekrank und hast halluziniert? Und dann im Januar auf die Insel zu fahren und sonnige Tage zu erwarten…but..why not.
Übrigens kann ich mich durchaus auch an sehr sonnenreiche Tage in GB in den Siebzigern und Achtzigern des letzten Jahrtausends erinnern mit ‚hosepipe bans‘ und niedrigem Wasserstand in den Stauseen Yorkshires.Vor fast achtunddreißig Jahren haben mein GG und ich uns im Standesamt im Londoner Stadtteil Brent das Jawort gegeben…
Ich habe mich sehr über euren netten Brief samt britischem Saatgut gefreut. Das wäre aber wirklich nicht nötig gewesen, wir werden den’poppies‘ und ’sweet peas‘ und ’stocks‘ einen Ehrenplatz geben., wobei ich schon anmerken muss, dass der Preis für Sarah raven’s wildflower poppies‘ mir ziemlich unangemessen erscheint. Aber mein GG und ich werden uns einfach vorstellen, dass sie auf einer der schönen Wildblumenwiesen in Yorkshire von Frau Raven persönlich geerntet worden sind. Yorkshire ist GG’s Heimat. Ihr seid also auch dort gewesen??
Herzliche Grüße
Sisah
Seekrank nö, wir nicht! Das waren nur die Mädels der franz. Schulklassen…
Bei der Ankunft an der Küste von Dover kam die Sonne raus, und hat die Kreidefelsen in ein faszinierendes Licht getaucht, begleitet von dem Geschrei der Möwen und den Flugkünsten der Basstölpel. Es war nicht das erste Mal, daß wir bei regenrerischem Wetter über den Kanal gefahren sind und bei Sonnenschein auf der Insel ankamen.
Ja, in Yorkshire waren wir auch, allerdings bereits im September, als Abschluss unseres Besuchs im Lake District. Von einem Vorort von Leeds aus haben wir ein wenig von Yorkshire gesehen. DAS Highlight war der Besuch von Fountains Abbey.