Ein Buch: Natürlich Heike

Ein Buch: Natürlich Heike

„Natürlich Heike“ als ich diesen Titel aus dem Ulmer Verlag das erste Mal in einer Vorschau oder auf einer Website sah dachte ich, wohl Kosmetikratgeber oder irgendein anderer Wohlfühltitel den ich nicht kennen muss. Erst auf den zweiten Blick bemerkte ich, daß es sich wohl um ein Gartenbuch handelte, zumindest sprach der Untertitel „So lebe ich mein Gartenjahr“ dafür. Naja dachte ich, sieht so gar nicht nach Gartenratgeber aus und die angegebene Fernsehsendungen sind  mir völlig fremd, da mein Fernseher nur selten eingeschaltet wird. Doch der Titel verfolgte mich und immer wieder, in jeder zweiten Ulmerwerbung in jedem 5. Facebookposting immer wieder Heike und meine Stammbuchhandlung präsentierte das Werk auch noch auf Sicht.

Es kam wie es kommen musste: Ich nahm das Werk in die Hand und blätterte darin, ich musste ja wissen um was es geht. Es kam dann doch wieder die Buchhändlerin in mir durch, die in jedem Buch zumindest geblättert haben will und wissen will worum es geht – man muss es ja verkaufen können. Ich war angenehm überrascht, hilfreiche Tipps zur Pflege des eigenen Gartens zu jeder Jahreszeit, ein Obdach für Gartenbewohner und auch Zimmerpflanzen kommen vor. Die Gestaltung von jahreszeitlicher Dekoration wird ebenso erwähnt wie eine Schönheitskur für Gesicht und eingelagerte Blumenzwiebeln. Ich war sehr erfreut einige alte Gartentipps die schon fast in Vergessenheit geraten sind wieder zu finden, da war doch was mit Holunderjauche und nicht ganz so beliebten Pelztieren. Es ist ein Buch von und über Heike Boomgaarden und ihren Garten sie gibt einen Einblick in ihre Welt. Es gibt sicher Gartenbücher mit mehr Tiefe und ausführlicheren Informationen aber genau das kann Anfänger und Rasenliebhaber abschrecken. Aber schon mit dem Untertitel  „So lebe ich mein Gartenjahr“ erhebt nicht den Anspruch ein Fachbuch zu sein. Ein wenig erinnert dieses Buch auch an Monty Dons „Genial gärtnern“ geht aber auf deutsche Besonderheiten ein, währen Monty Don seinen Fokus auf dem englischen Garten hat. Beides sind keine Nachschlagewerke.

Auch als Gartenerfahrene hat mich dieses Buch beeindruckt, kurz und knapp anhand des Gartenjahres werden die einfachsten Dinge erklärt und beschrieben wie jeder seine pflegebedürftige grüne Wüste in einen naturnahen, pflegeleichteren, blühenden, tierfreundlichen Garten verwandeln kann. Danke dafür in einer Zeit, in der die meisten Menschen meinen eine Stunde Rasenmähen sei weniger aufwendig als eine Stunde Unkraut jäten und Gemüseernten. Es muss ja nicht jeder alle Ideen umsetzen, aber wenn jeder Leser ein kleines Stück seines Gartens nach Heikes Art und Weise gestalten würde, wäre unsere Welt ein bisschen bunter und artenreicher.

„Natürlich Heike“ meine Empfehlung für all die Leute, die meinen, ihnen reicht ein grüner Rasen und für alles andere hätten sie keine Zeit aber in der Tiefe ihrer Seele von Blumen träumen. Dieses Buch zeigt wie man in der gleichen Zeit einen tollen bunten Garten gestaltet. An langen Winterabenden kann man – und auch frau – mit und durch die Bilder von Schneeglöckchen, bunten Blumen und eigenem Gemüse träumen. Und ich mache es jetzt wie Heike im Winter und nehme mir einen Saatgutkatalog (Thompson & Morgan oder Dreschflegel ist hier die Frage) und einen Zettel und träume vom Frühling!

Ein ganz herzliches Dankeschön gilt dem Ulmer-Verlag für das Rezensionsexemplar und dem Portal Blogg dein Buch für die Vermittlung des selben.

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4 Gedanken zu „Ein Buch: Natürlich Heike

  1. Was für ein freundliche Rezension. Wann werden endlich mal Ratgeber für Fortgeschrittene herausgegeben…. wahrscheinlich liegt es an meinem Alter, aber ich kann diese hochglanzbebildeten Gartenbücher, die immer dieselben Inhalte wiederkäuen, nicht mehr ertragen.

    Wer schreibt endlich mal wieder ein Buch wie es der geniale Jürgen Dahl mit seinen Nachrichten aus dem Garten getan hat, mit detaillierten Beobachtungen, kritischen Überlegungen ..mit Inhalten, wo das Dekorative nebensächlich ist….
    …meinetwegen dann auch mit Hochglanzbildern!
    Ich finde ‚das andere Blog‘ mit den Tipps zur Auswahl eines Stativs nicht.
    LG
    Sisah

    1. Hallo Sisah – ja, für Fortgeschrittene ist das Buch nicht, es zielt sicher auf einen Massenmarkt ab.
      Jürgen Dahl, der Name sagt mir rein gar nichts, aber ich werde demnächst mal recherchieren, hört sich interessant an!

    1. Das ist ein ganz anderes Thema, das du hier anschneidest und eher in einem unsere anderen Beiträge zu Thema Saatgut zu hause ist.

      Dreschflegel hat nun mal keine vollständige Auswahl. Thompson & Morgan ist – genauso wenig wie Dreschflegel auch – kein Produzent sondern ein Distributor. T&M hat eine große Auswahl und eine sehr gute Saatgutqualität – nach unserer Erfahrung meist besser als die von Dreschflegel. Es kommt uns nicht primär auf den Produzenten sondern auf die die konkrete Sorte und die Qualität und Eignung des Saatgutes für unseren Standort an. Der Produzent des Saatgutes ist außer bei Dreschflegel meist nicht nachvollziehbar. Und regional erzeugt kaufen? Meiner Ansicht nach ist das komplett illusorisch! Regional bedeutet aus der Region und nach üblicher Definition sind das kaum mehr als 50 km. Aber das kannst du gerne anders halten.

      Ipswich in Suffolk, der Hauptsitz von T&M, ist übrigens für uns eher „regional“ als viele Regionen Deutschlands

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